Finanzierung und Unabhängigkeit als Grundlage des Verbraucherschutzes
Die Verbraucher Initiative e. V. verfolgt konsequent das Ziel, unabhängigen Verbraucherschutz zu leisten, auch finanziell. Im Gegensatz zu vielen anderen Organisationen verzichtet der Verein bewusst auf eine staatliche Grundfinanzierung und erhält keine regelmäßigen Zuwendungen von Wirtschaftsunternehmen. Diese Haltung ist Ausdruck des Selbstverständnisses als kritische, nicht interessengebundene Verbraucherorganisation.
Finanzierungsquellen im Überblick
Mitgliedsbeiträge privater Einzelpersonen
Spenden (von Privatpersonen, nicht von Unternehmen)
Projektbezogene Fördermittel, z. B.:
Bundesministerien
Umweltbundesamt
Einnahmen durch Dienstleistungen und Medienprodukte, über die Service-GmbH
„Verbraucherschutz kann nur unabhängig sein, wenn man sich nicht abhängig macht.“ Aus dem Leitbild der Verbraucher Initiative

Projektbeispiele mit externer Förderung
Projekt | Zeitraum | Förderer |
---|---|---|
fair feels good | 2003–2007 | BMZ (Bundesentwicklungsministerium) |
Klimaschutz-Aktionspaket | 2024 | Umweltbundesamt |
Die Organisation legt jährlich einen Rechenschaftsbericht vor, der öffentlich zugänglich ist. Alle Einnahmen und Ausgaben werden dort detailliert aufgeschlüsselt. Diese transparente Mittelverwendung unterstreicht den gemeinnützigen Status des Vereins.
Rolle der Service-GmbH
Die 1990 gegründete Verbraucher Initiative Service GmbH ist eine 100%-Tochter des Vereins. Sie generiert Einnahmen aus:
Vertrieb von Broschüren, Ratgebern und Bildungsmaterialien
Durchführung von geförderten Projekten
Beratung und Vorträgen
Besonderheit: Überschüsse fließen vollständig in die Vereinsarbeit zurück.
Einordnung im Kontext des Verbraucherschutzes
Die finanzielle Unabhängigkeit erlaubt es der Verbraucher Initiative, kritische Positionen einzunehmen, auch gegenüber Politik und Wirtschaft. Dies zeigt sich etwa in der Bewertung von Produktlabels, Aufklärungskampagnen zu Greenwashing oder Projekten zu unternehmerischer Verantwortung (CSR).
Beispielhafte Verbraucherschutzfelder:
Aufklärung über Nachhaltigkeit und faire Produktionsbedingungen
Digitale Verbraucherbildung und Datenschutz
Altersgerechter Verbraucherschutz für Senioren
Gesundheitsorientierte Ernährung
„Was draufsteht, muss auch drin sein, und das müssen Verbraucher verstehen.“

Geschichte und Struktur (Kurzüberblick)
Gründung: 1985 in Bonn durch 12 Aktivisten aus der Umweltbewegung.
Zentrale Meilensteine:
Erste bundesweite Kampagne: „Einweg ist kein Weg“
1990: Gründung der Service-GmbH
1999/2001: Umzug nach Berlin
Organisatorische Merkmale:
Gemeinnütziger e. V.
Nur private Einzelpersonen als Mitglieder
Vorstand und Geschäftsführung getrennt
Geschäftsstelle in Berlin
Aktueller Vorstand (2025):
Dr. Bettina Knothe (Vorsitz)
Erik Hildenbrand (Schatzmeister)
Dr. Monika Düngenheim, Dieter Schaper (Beisitz)
Fazit
Die Verbraucher Initiative e. V. steht exemplarisch für einen unabhängigen, systemkritischen und zukunftsorientierten Verbraucherschutz in Deutschland. Ihre Finanzierungsstruktur ist dabei kein Nebenaspekt – sondern Basis ihrer Glaubwürdigkeit.